Anforderungsanalyse Pilotstrecken und Infrastruktur

Im Rahmen einer Anforderungsanalyse wurden 49 Pilotprojekte mit automatisiertern Shuttlebussen in Deutschland analysiert. Jedes Projekt wurde dabei anhand eines Kriterienkatalogs bewertet. Dabei wurden fahrzeugtechnische, streckentechnische, kommunikationstechnische, rechtliche, nutzer- und betreiberspezifische sowie organisatorische Kriterien untersucht. Die Analyse wurde im Juni 2020 abgeschlossen. Die vollständige Analyse finden Sie mit den zugehörigen Quellenangaben unter: (xx). In der ersten Tabelle sind die 35 deutschen Städte aufgelistet, in denen automatisierte Shuttlebusse zum Einsatz kommen (sollen).

 Übersicht Projekte

In der zweiten Tabelle werden die generellen Informationen zu den Pilotprojekten gezeigt. Gemäß der der Definition des ländlichen und urbanen Raumes befinden sich 36 Pilotbetriebe im urbanen Raum. Dazu gehören u.a. die größten Städten Deutschlands, wie Berlin, München, Hamburg und Frankfurt a. M.. Dass jedoch auch 13 Projekte im ländlichen Raum, bspw. Bad Birnbach, Wusterhausen und Sylt, durchgeführt werden, zeigt die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der automatisierten Shuttlebusse. Derzeit sind zehn Pilotbetriebe in Betrieb (bspw. Wusterhausen, Lauenburg und Kelheim) und 23 Pilotbetriebe sind in Planung (bspw. Hamburg, Aachen und Stolberg). Die übrigen 16 Pilotbetriebe wurden bereits beendet. Die Dauer des Einsatzes automatisierter Shuttlebusse ist sehr divers. In Oberhausen dauerte der Pilotbetrieb vier Tage, in Bad Birnbach sind es bereits fast drei Jahre. Es wurden bereits 35 Fahrzeuge in Pilotbetrieben eingesetzt und weitere 42 automatisierte Shuttlebusse sind für die geplanten Pilotbetriebe vorgesehen. Die beiden französischen Hersteller EasyMile und Navya stellen den Großteil an Shuttlebussen zur Verfügung. Die beiden deutschen Hersteller e.GO MOOVE GmbH und die IAV GmbH folgen. In fast allen Pilotprojekten mit automatisierten Shuttlebussen sind die Verkehrsgesellschaften, als zukünftige Betreiber prädestiniert, involviert.

Allgemeine Übersicht Pilotbetriebe

Die Anforderungen an die Pilotstrecken sind in drei Teilaspekte aufgeteilt. Die Streckenlänge, Besonderheiten der Strecken und Anpassungen der Infrastruktur.

Im Durchschnitt sind die Pilotstrecken 1,97 km lang. Dabei liegt die Durchschnittslänge der geplanten Pilotstrecken lbei 2,51 km. Bei drei Strecken wurde die erste Pilotstrecke bereits verlängert (Bad Birnbach, Drolshagen, Wusterhausen). Lediglich in Mohnheim wurde die Strecke nach der Fertigstellung einer Baustelle verkürzt. Die Streckenlänge hängt dabei von einem kontinuierlichen Betrieb des Shuttlebusses und nicht von der technischen Leistungsfähigkeit ab.

Streckenlänge

Die Besonderheiten der Pilotstrecken umfassen alle Arten des kreuzenden Verkehrs. Weitere Herausforderung, wie parkende Fahrzeuge, Enge Straßen, Steigungen und Kopfsteinpflaster werden ebenfalls getestet. Der Geschwindigkeitsunterschied zu den anderen Verkehrsteilnehmer ist die große Herausforderung auf der Landstraße. Zusätzlich wird der Spurwechsel bei mehreren Fahrspuren in eine Richtung und das Verhalten bei Baustellen getestet.

Besonderheiten

Um die Besonderheiten der Pilotstrecken zu bewältigen, werden Anpassungen an der Infrastruktur vorgenommen. Neben eine Garage und Ladesäule für den Shuttlebus, werden auch Hinweisschilder bei fast allen Pilotbetrieben aufgestellt. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden zur Verringerung des Geschwindigkeitsunterschieds zwischen dem Bus und den übrigen Verkehrsteilnehmern eingesetzt. Streckenänderungen, Halteverbote, Änderung von Parkflächen und Fahrbahnverbreiterungen werden eingesetzt, um Hindernisse für den Shuttlebus zu vermeiden und den Verkehr zu verflüssigen. Landmarken werden zur Orientierung benötigt, wenn der Shuttlebus auf der Landstraße fährt.

Infrastruktur

Die gesamte Veröffentlichung mit den zugehörigen Quellen finden Sie unter: https://www.logistics-journal.de/proceedings/2020/5131

Letzte Änderung: 05.01.2021 - Ansprechpartner: Webmaster